Vor der 5. Runde in der Oberliga standen die Bindlacher mit 2-6 Punkten im Tabellenkeller. Eine Wiederholung des Sieges der Vorjahressaison beim SC Gröbenzell wäre also höchst wünschenswert gewesen. Doch die Vorzeichen des Wettkampfs sahen nicht gut aus, denn ein Spieler tauchte nicht am vereinbarten Treffpunkt auf, so dass der Mannschaftsbus, nachdem man lange genug gewartet hatte, schließlich mit einem Mann weniger losfuhr. Trotz Unterzahl gingen die Bindlacher engagiert in den Wettkampf und es entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch.
Ziemlich bald konnten die Bären ausgleichen, nachdem Jörg Heimerdinger (Brett 7) eine Eröffnungsungenauigkeit des an diesem Tag unglücklich agierenden Gröbenzeller Routiniers ausnutzen und kurze Zeit später nach einem weiteren gegnerischen Fehler in den vollen Punkt ummünzen konnte. Doch die Bindlacher Freude währte nur kurz, denn Petr Sprenar (Brett 2) hatte zwar zunächst mit Schwarz Ausgleich erzielt, war jedoch durch 2 ungenaue Züge bei knapp werdender Bedenkzeit in Schieflage geraten und musste kurz nach der Zeitkontrolle aufgeben.
Somit waren die Bindlacher Bären wieder im Rückstand, doch es sollte noch dicker kommen. Zunächst einmal kamen zwei leistungsgerechte Unentschieden herein, denn sowohl Valeri Dalinger (Brett 5), der die Verteidigung seines Gegners nicht hatte durchbrechen können, als auch Kapitän Jürgen Delitzsch (Brett 4), der eine leicht schlechtere Stellung bravourös verteidigt hatte, teilten die Punkte. Pechvogel des Tages war im Anschluss Routinier Jarda Tiller (Brett 8): Nach langer Verteidigung war er in der Zeitnotphase in die Gegenoffensive gegangen und hatte sich trotz Minusbauern gerade einigermaßen konsolidiert, als er im 35. Zug die Zeit überschritt. Dabei war er eigentlich mit mehr Zeit auf der Uhr in die Zeitnotschlacht gegangen.
Den Anschlusstreffer für Bindlach erzielte kurz darauf Daniel Malkiel (Brett 3), der durch einen schönen taktischen Schlag in der Zeitnotphase die gegnerische Verteidigungsstellung hatte knacken können und den entstandenen Materialvorteil sicher zum vollen Punkt verdichtete. 4-3 für die Gastgeber und nun schauten alle Augen auf das Spitzenbrett, wo Imre Kukel (Brett 1) in einer spannenden Partie nach Passieren der Zeitkontrolle eine leicht vorteilhafte Stellung erreicht hatte. Sehenswert verdichtete der Bindlacher Spitzenspieler diesen Vorteil immer mehr und behielt die Nerven. Auch den letzten Versuch seines Gegners, ein Pattmotiv zu erreichen, erstickte Imre im Keim und fuhr den umjubelten 4-4 Ausgleich für Bindlach ein.
Bei drei gewonnenen Partien kann man sicher die Frage stellen, ob an diesem Tag nicht sogar noch mehr drin war. Aufgrund des Wettkampfverlaufs müssen die Bären jedoch mit der Punkteteilung zufrieden sein. An der Tabellensituation ändert sich auf den ersten Blick vorerst nichts: Nach wie vor stehen die Bären auf dem 9. Rang, haben jedoch nur noch einen Punkt Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz und noch 4 Spieltage Zeit diesen Punkt aufzuholen.