Das größte Open Oberfrankens

Symbolbild Bamberg Open

Fünfte Auflage des Turniers

In Bamberg findet seit mehreren Jahren das größte Schachturnier ganz Oberfrankens statt: das Bamberg Open. In diesem Sommer fand die schon fünfte Auflage dieser Veranstaltung statt. Vom 26. bis 30. Juli kämpften insgesamt mehr als 230 Spieler um Sieg und Niederlage, ELO-Punkte und Preise. Wie schon seit Jahren üblich war das Feld auch dieses Mal in eine A- und eine B-Gruppe aufgeteilt. In dem oberen Pool waren alle Spieler ab ungefähr 1800 ELO-Punkten vertreten. Darunter waren einige Fide-Meister und sogar fünf internationale Meister zu finden. Insgesamt war also ein starkes Teilnehmerfeld vorhanden, das für einige Überraschungen gut war. Die Spiele wurden allesamt in der Brose Arena mit großzügig vorhandenem Platz ausgetragen.

Fünf Teilnehmer des TSV Bindlach

Im Startaufgebot der Bamberger Open waren auch fünf Mitglieder des TSV Bindlach Aktionärs zu finden. Mit der höchsten ELO-Wertung von 2332 ging Pawel Kowalczyk aus Polen ins Turnier. Daneben waren auch Daniel Malkiel mit 2142 Punkten sowie Christoph Sesselmann, der Pokalsieger 2022 und Vize-Vereinsmeister 2023 des TSV Bindlach, mit 2020 Punkten im Feld der A-Gruppe gemeldet. Am B-Turnier nahmen Maik Ebel, unserer Abteilungsleiter, und sein Bruder Kilian Ebel für unseren Verein teil.

Bilanz der beiden Brüder

Im B-Turnier kämpften insgesamt 106 Spieler um den Sieg. Der Beste der Setzliste hatte eine DWZ-Wertung von 1852 Punkten. Am Ende gab es ein Trio mit 6 aus 7 Punkten, aus welchem sich der Engländer Brent Perrin in der Feinwertung durchsetzen konnte.

Kilian

Kilian war dabei mit seinen 1547 DWZ-Punkten die Nummer 69 der Setzliste, während Maik mit 1736 Punkten zu Beginn auf dem 24. Rang gelistet war. Kilian performte mit seinen drei aus sieben Punkten über seiner Wertungszahl und erreichte dabei im Endergebnis den 68. Rang. Zwar stand nur ein Sieg mit Weiß gegen einen 1700+ Gegner zu Buche, aber es gab eben auch nur zwei Niederlagen gegen deutlich bessere Gegner.

Maik

Bei Maik lief es hingegen nicht so gut, wie man von seiner Wertungszahl vielleicht ableiten hätte können. Denn am Ende erzielte er nur eine ELO-Performance von 1476 mit dem Gewinn von vier aus sieben Punkten. Dies bedeutete letztlich den 38. Platz in der Endabrechnung. Insbesondere die zwei Niederlagen gegen hinsichtlich der DWZ-Wertung deutlich schlechtere Gegner, davon eine gleich zu Beginn, führten zu diesem etwas ernüchterndem Resultat bei den Bamberg Open. Aus solchen Fehlschlägen lässt sich jedoch auch immer lernen.

Performance im A-Turnier

Bei der oberen Gruppe hatte der beste Spieler, ein Internationaler Meister aus der Slowakei, eine ELO-Zahl von 2467 Punkten. Damit führte er das Feld wertungstechnisch mit weitem Vorsprung an. In der Endabrechnung erreichte jedoch ein FIDE-Meister aus Dresden als Zweiter der Setzliste den Turniersieg mit einer Performance von 2479 bei 6 aus 7 Punkten. Hinter ihm folgte ein Quintett aus Spielern mit 5,5 Punkten. Dabei stach vor allem als Überraschung des Turniers ein zwölfjähriger Jugendlicher aus der Ukraine hervor, der mehr als 300 Punkte über seiner Wertungszahl performte.

Christoph

Für Christoph Sesselmann war bei den Bamberg Open in diesem Jahr leider nichts zu gewinnen. Er erreichte mit einer Performance von “nur” 1748 und 2,5 aus 7 Punkten den 105. von insgesamt 135 Plätzen. Das ganze Turnier über gelang ihm kein einziger voller Punkt. Zwei Niederlagen und fünf Remis waren letztlich die Ausbeute für ihn.

Pawel

Pawel Kowalczyk startete mit einem Startrang von Acht als “Top-Ten” in das Open. Am Ende belegte er mit nur fünf gespielten Partien noch den 58. Rang. Bei einer Leistung von 3,5 aus 5 Punkten fiel neben drei Siegen gegen teils starke Gegner nur die Niederlage am Ende auf. Dort unterlag er einem Spieler mit einer DWZ-Wertungszahl von 2245 Punkten mit Schwarz. Nach 34 Zügen gab Pawel auf. Im verzögerten Alapin ging im Endspiel die Partie verloren. Bis zum 27. Zug war es zwar noch ausgeglichen, dann wurde Weiß mit seinem Turm und König wahrscheinlich zu aktiv, als dass eine effektive Verteidigung noch erfolgsversprechend gewesen wäre.

Daniel

Daniel Malkiel schnitt für den TSV Bindlach in der Endabrechnung am besten ab. Nach sechs gespielten Partien wurde er mit 4 aus 6 Punkten 47. Dies bedeutete insgesamte eine ELO-Performance von 1992 Punkten für Daniel. Mit drei Siegen und zwei Niederlagen war es jedoch trotzdem eine eher durchwachsene Bilanz. In der vierten Runde verlor er gegen einen FIDE-Meister mit Schwarz nach 36 Zügen. Im Königsindischen Angriff patzte er am Ende böse. Einzügig stellte er seine Dame ein und gab auf.

Insgesamt war zwar kein Spieler des TSV Bindlachs bei den Bamberg-Open unter der Top-Platzierungen . Jedoch war es mit der Atmosphäre eines derart großen Turniers trotzdem gut investierte Lebenszeit, an diesem Schachturnier teilzunehmen. Denn:

Das Leben ist eine Partie Schach.

Miguel de Cervantes