Am letzten Wochenende, dem 30.11. und 01.12., stand der nächste Doppelspieltag in der Oberliga an. Unsere erste Mannschaft musste sich zwei der diesjährigen Titelfavoriten stellen, dem SC Erlangen und SC NT Nürnberg.
Das Samstagsspiel gegen Erlangen hätte nicht besser starten können, als Tomas Lorenc noch knapp zwei Stunden mit einer sehenswerten Kombination seine Partie für sich entscheiden konnte und somit Bindlach in Führung brachte. Etwas später konnte Daniel Malkiel seinem Gegner in einer etwas gedrückten Stellung ein Remis abnehmen.
So weit so gut, doch zwei Partien ließen schon ziemlich früh Sorgen aufkommen und so holte Erlangen in kurzem Zeitintervall zum Doppelschlag aus, nachdem Pawel Kowalczyk und Markus Albert von ihren Gegnern eindrucksvoll überspielt worden waren. Vor der Zeitkontrolle endete noch die Partie von Jürgen Delitzsch, der trotz etwas Druck aus der Eröffnung nichts aus seiner Stellung holen konnte und wegen ungleichfarbiger Läufer mit seinem Gegner Remis vereinbarte.
Damit war die Zeitkontrolle mit dem Stand von 2:3 erreicht. Doch trotz Rückstand gegen einen Favoriten bestand noch guter Grund zur Hoffnung. Gavin Wall hatte einen Mehrbauern und gute Gewinnchancen und auch Gerald Löw konnte in einem Endspiel mit Turm und Läufer gegen Turm und Springer risikolos auf Gewinn spielen. Einzig die Partie von Tobias Becker, der sein Debüt für Bindlach feierte, sah gefährlich für die Bindlacher aus, da er sichin einem sehr schwierigen Springerendspiel verteidigen musste.
Nach langem und nervenaufreibendem Kampf, sowohl für die Spieler als auch für die Zuschauer, war ein erstes Ergebnis da. Gerald Löw zeigte eine hervorragende Leistung im Endspiel, in dem er eine Schwäche nach der anderen im gegnerischen Lager einsammelte und somit zum so wichtigen 3-3 ausgleichen konnte. Gavins Partie verlief leider nicht so, wie erhofft. Sein Gegner schaffte es, seine Figuren immer mehr zu aktivieren und Gavin sah sich letztendlich an einem Punkt, wo es kein Weiterkommen mehr gab, so dass er der Punkteteilung zustimmen musste. Mit der ganzen Verantwortung auf den Schultern von Tobias zeigte dieser eine bärenstarke Verteidigung und schaffte es, alle Bauern des Gegners loszuwerden, was das wichtige 4-4 und damit einen wertvollen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt sicherte.
Als nächstes stand das Spiel gegen die Nürnberger an, welche von Anfang an versuchten, ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Markus Albert musste sich schon früh geschlagen geben, da sein Gegner, ein erfahrener Großmeister, ihn deutlich überspielte und ihm keine Chance ließ. Auch weitere Verluste folgten leider Schlag auf Schlag. Pawel Kowalczyk, Gavin Wall und Daniel Malkiel verloren alle noch vor der Zeitkontrolle ihre Partien, was das Schicksal der Bindlacher mehr oder weniger besiegelte.
Die endgültige Entscheidung brachte die Partie von Gerald Löw, der keine Möglichkeiten mehr sah, zu gewinnen, und in ein Remis einwilligte. Einige Zeit später ereignete sich bei Christoph Sesselmann eine Stellungswiederholung auf dem Brett, also ebenfalls Remis. Die letzten beiden Partien wurden aber noch bis zum Ende ausgekämpft und Jürgen Delitzsch, der schon relativ lange im Hintertreffen war, musste sich nach langer Verteidigung im Endspiel auch geschlagen geben. Tobias Becker war also wieder der letzte Spieler, dessen Partie noch lief. Er versuchte lange, in einem Turmendspiel Chancen zu kreieren, kam aber am Ende auch nicht über ein Remis hinaus. Das Ergebnis war also ein eher deutliches 1,5-6,5 für Nürnberg.
Das Ziel Klassenerhalt bleibt allerdings immer noch gut erreichbar, doch müssen am nächsten Spieltag in Regensburg am 11./12. 01. gegen die beiden Regensburger Mannschaften ein paar Punkte her. Mit noch sechs Runden dauert die Saison aber noch lange und alles ist noch möglich.