Turnierbericht aus Burgkunstadt und Uttenreuth

Am Wochenende vom 08./09.06.2024 sind wir vom TSV Bindlach auf zwei Jugendturniere gefahren.

Burgkunstadt

Am Samstag fand in Burgkunstadt das 12.DWZ-Turnier des Schachbezirks Oberfranken statt. Leider hatte nur ein Kind unseres Vereins Zeit, das Turnier mitzuspielen. Umso größer ist unser Lob. Chiara Elsässer ist eine unserer jüngsten Spielerinnen und ist in der U8 gestartet. Für sie war es ihr erstes Turnier mit Partienotation.

In der ersten Runde hat Chiara die 3 Goldenen Regeln super ausgeführt, hat aber dann im Mittelspiel leider die Königssicherheit vernachlässigt und wurde somit Matt gesetzt. In der zweiten Partie hat Chiara leider in der Eröffnung eine Fesselung übersehen, wodurch sie ihre Dame verlor. Sie verteidigte sich das restliche Spiel trotz Dame weniger zäh, jedoch schaffte es ihr Gegner, den Materialvorteil in einen vollen Punkt umzuwandeln. In der dritten Runde hat Chiara die Eröffnung sehr gut gespielt und im Mittelspiel den richtigen Plan gehabt. Der Plan wurde aber leider in der falschen Reihenfolge ausgeführt, weswegen sie Matt gesetzt wurde. In Runde 4 hatte Chiara spielfrei. Die freie Zeit sie nutzte sie nochmal, um Taktikaufgaben zu machen und Eröffnungen zu üben. In der letzten Runde hat Chiara gegen ein 2-3 Jahre älteres Mädchen gespielt. Wie immer hat Chiara die Eröffnung super ausgespielt, aber es gelang der überlegenen Gegnerin im Mittelspiel ihre Dame zu fangen. Somit das Endergebnis: 1 aus 5.

Als Fazit kann man sagen, dass Chiara für ihr erstes Langzeitturnier mit Partienotation eine super Leistung hervorgebracht hat. Sie schaffte es, die Partien mitzuschreiben, und dachte auch immer daran, die Uhr zu drücken.  Als Preis bekam sie eine Urkunde. Vielen Dank an Kilian, der sie als Trainer begleitet hat.

3. Platz in Uttenreuth

Ein großes Lob gilt Chiara auch, weil sie am nächsten Tag gleich noch das 2. Uttenreuther DWZ-Pokalturnier in Uttenreuth mitspielte. Dort nahm neben ihr noch Henri Wölfel in der U12 teil. Ich war als Trainer dabei.

In der ersten Runde der U8 hatte Chiara Weiß und eröffnete mit e4. Sie sah die Drohungen, die ihr Gegner aufstellte, und konnte sie vorerst parieren. Der Gegner schaffte es jedoch, einen starken Läufer auf der langen Diagonale zu platzieren, der ihm schließlich zum Gewinn und am Ende zum U8-Turniersieg verhalf. In der zweiten Runde spielte Chiara das Stafford-Gambit. Ihr gelang es, den in der Eröffnung geopferten Bauern zurückzuerobern. Ihr Gegner brachte seine Dame auf der g-Linie in Angriffsposition und bedrohte den rochierten König. Die nötigen und genauen Verteidigungszüge fand Chiara nicht und musste sich auch hier geschlagen geben. Nach einer Mittagspause in der Gaststätte vor Ort ging es in die dritte Runde. In dieser Partie gewann Chiara in der Eröffnung einen Bauern und sie konnte ihre inaktive Dame für die aktive Dame ihres Gegners tauschen. Im Mittelspiel bekam sie aber immer mehr Probleme mit einem starken Freibauern, der sich schlussendlich durchkämpfen konnte und zur Dame wurde. Chiara konnte die Dame ihres Gegners  wieder einfangen, aber der Materialunterschied war immer noch erdrückend. Selbst in dieser Position gab Chiara nicht auf und verfolgte den richtigen Plan: auf Patt spekulieren. Leider fand der Gegner nach 35 Zügen und über einer Stunde Spielzeit doch noch den Gewinn. Das war die längste Partie des U8-Turniers. Nach diesem Kraftakt und schon dem zweiten Tag Turnierschach gingen die letzten beiden Runden leider auch schnell verloren. Für ihr Durchhaltevermögen bekam Chiara eine Medaille.

In der U12 hatte Henri in der ersten Runde spielfrei, weil er einer der wenigen Spieler ohne offizielle DWZ war. Die Zeit nutzten wir, um noch die Eröffnungstheorie der Fried-Liver-Attack durchzugehen. In der zweiten Runde brachte Henri gleich die italienische Eröffnung aufs Brett, übersah aber einen langen Damenzug seines Gegners, weswegen er einen Springer einbüßen musste. Der Gegner baute einen starken Angriff am Königsflügel auf und opferte seine Mehrfigur zurück. Henri verteidigte sich exzellent und als sich die Wogen glätteten, hatte Henri nur noch einen Bauern weniger. In dieser Stellung bot er seinem Gegner ein Remis, welches angenommen wurde. Schlaue Sache! In der dritten Partie kam Henri nach einer taktischen Eröffnung gut ins Mittelspiel und hatte einen Bauern mehr. Sein Gegner aktivierte seine Figuren, die unangenehm in die Stellung einzudringen drohten, und konnte so positionelle Kompensation für den Minusbauern herstellen. Auch in dieser Partie wurde sich im Mittelspiel auf einen friedlichen halben Punkt geeinigt. Highlight war die vierte Runde. Henri brachte mit Weiß die am Morgen noch geübte Fried-Liver-Attack aufs Brett und landete ein brillantes Springeropfer auf f7. Das brachte den Gegner so aus dem Konzept, dass er sich nur 3 Züge später Matt setzen ließ. Ein Miniatursieg in nur 8 Zügen! Klasse! So hatte Henri 3 aus 4 vor der letzten Runde und spielte die letzte Runde am Spitzenbrett. Die letzte Runde ging gegen den anschließenden U12-Turniersieger verloren. Endergebnis: Mit 3 aus 5 Punkten geht der Pokal für den dritten Platz nach Bindlach. Und das ohne eine offizielle DZW. Starke Leistung!

Danke an die Jugendspieler! Ich hoffe, die Turniere haben euch Spaß gemacht. Danke an die Eltern und Danke an Kilian!

David Wendel