Remis im Frankenderby
Mit einem leistungsgerechten Unentschieden endete das erste Frankenderby zwischen dem TSV Bindlach und dem SV Würzburg in der Zweiten Schach-Bundesliga Ost.
Dass es nicht zu einem Sieg kam, lag an der sicherheitsorientierten Spielweise der Gastgeber, die nichts anbrennen lassen wollten und frühzeitig die Weichen auch ein Mannschaftsunentschieden stellten. Begonnen hatte der Spieltag vielversprechend. Der Bindlacher Topscorer GM Jens Uwe Maiwald überspielte nach ruhiger Eröffnung seinen Gegner und zwang FM Johannes Arnold in aussichtsloser Stellung zur Aufgabe. Maiwald ist damit der stärkste Bindlacher dieser Saison mit sechs Siegen aus sieben Spielen. Am Spitzenbrett trotzte der tschechische IM Radek Kalod dem Bindlacher Kapitän GM Michael Bezold ein Remis ab. Der Würzburger verschaffte sich nach der Eröffnung leichte Vorteile, die der Großmeister in der Zeitnotphase aber routiniert egalisierte. Am Ende ein leistungsgerechtes Unentschieden. Am dritten Brett paralysierte in der Französischen Verteidigung der schwarze Angriff am Damenflügel von Pavel Cech den weißen Angriff am Königflügel von FM Siepelt – Remis. Der zuverlässige Gavin Wall stand optisch etwas besser, das Übergewicht reichte aber nicht für einen Sieg, so dass es auch an Brett vier eine Punkteteilung gab. Zum Sorgenkind entwickelt sich allmählich der zweite Bindlacher Neuzugang Eduard Schunk. Auch am Sonntag zog er gegen Istok Ferlan den Kürzeren. Nach der Königs-Indischen Eröffnung im Anzuge inszenierte er einen Königsangriff, aber der Damenangriff von Weiß war schneller. Mit zwei Bauern weniger im Endspiel war die Partie nicht zu halten. Nicht viel besser erging als Valeri Dalinger an Brett sechs gegen FM Seuffert. Nach ausgeglichener Eröffnung wählte er die falsche Figurenaufstellung, womit er den starken Angriff seines Gegners nicht abfangen konnte. Zum Leistungsträger der Bindlacher Mannschaft entwickelt sich langsam Schachenthusiast Jürgen Delitzsch. Der Bayreuther erreichte in der Sämisch-Variante der Königs-Indischen Eröffnung schnell eine bequeme Stellung. Er baute seine Vorteile systematisch aus, bis sein Gegenüber Markus Rupp die Qualität spucken musste. Den Materialvorsprung wickelte er sauber ab. Am Schlussbrett konnte Bertram Spitzl seine Bilanz mit einem weiteren Remis verbessern. Er stand über die gesamte Partie hinweg besser, allerdings ging der Vorsprung nie über die Remisbreite hinaus.
In der Tabelle nehmen die Bindlacher zwei Spieltage vor Schluss mit 8:6 Punkten den fünften Tabellenplatz ein. Am 1. April kommt es zum Oberfrankenderby, wenn die Bindlacher in Forchheim ihre Visitenkarte abgeben.