Bericht Kelheim
Zweite hält die Klasse Dank fränkischer Schützenhilfe
Die Ausgangslage im Abstiegskampf vor dem Saisonfinale in der Landesliga war klar: Die zweite Mannschaft des TSV Bindlach Aktionär benötigte unbedingt einen Heimsieg gegen die spielstarken Gäste aus Kelheim. Sollte dies gelingen war man jedoch noch zusätzlich auf fränkische Schützenhilfe der Bamberger, die gegen Zirndorf punkten mussten, sowie den schon als Absteiger feststehenden Forchheimern, die in Bad Kötzting mindestens einen Punkt holen mussten, angewiesen.
Doch zunächst galt es, die eigenen Hausaufgaben zu machen. Zum Saisonfinale hatten die Bären eine sehr starke Aufstellung mobilisieren können und gaben alles. Dennoch war auch etwas Schlachtenglück vonnöten, doch an diesem Tag war Schachgöttin Caissa den Bären hold, wie es schien. Zunächst schienen sich leichte Vorteile für die Bindlacher abzuzeichnen, daher gingen die Remisen von Iwan Rein (Brett 6) und Jarda Tiller (Brett 7) völlig in Ordnung. Kurz darauf brachte Markus Hassa (Brett 8) Bindlach in Führung.
Nachdem Valeri Dalinger (Brett 4) mit dem Glück des Tüchtigen ebenfalls voll punkten konnte, gab auch Jörg Heimerdinger (Brett 5) die entstandene ausgeglichene Stellung Remis, nachdem zuvor beide Seiten ihre Chancen hatten. Im entstandenen Endspiel mit Springer gegen Läufer ließ Gerald Löw (Brett 3) nichts zu und remisierte sicher zum 4-2 Zwischenstand für die Bären.
Nun richteten sich alle Augen auf die Spitzenbretter, wo sich in der Zeitnotphase dramatische Szenen abgespielt hatten. Jürgen Delitzsch (Brett 1) besaß eine Mehrfigur, musste sich jedoch permanenter Dauerschachdrohungen erwehren. Dies gelang ihm jedoch souverän und als er Damentausch erzwingen konnte, gab sein Gegner sich geschlagen.
Noch komplexer war die Lage am Nachbarbrett von Johannes Pfadenhauer (Brett 2), der eine Dame gegen Turm und zwei Leichtfiguren hatte, was eigentlich einen materiellen Nachteil bedeutet, jedoch hatte er durch den geschwächten gegnerischen König Kompensation. Beide Spieler benötigten in der komplizierten Stellung viel Bedenkzeit und waren bald wieder in Zeitnot. Johannes konnte seine Bauern immer weiter vorschieben und Mattdrohungen gegen den schwarzen König generieren, die sein Gegner nur unter Rückgabe einer Figur abwehren konnte. In der entstandenen immer noch schwer zu spielenden Stellung überschritt er schließlich die Bedenkzeit.
Dies bedeutete den 6-2 Endstand für Bindlach und es begann das lange Warten auf die Ergebnisse. Mit nun 6 Punkten war man temporär an den bei 5 Punkten stehenden Zirndorfern und Bad Kötztingern auf den rettenden 7. Platz vorbeigezogen. Doch würde dieser Vorsprung halten? Schließlich kamen die ersten Meldungen rein. Bamberg siegte ersatzgeschwächt trotzdem souverän gegen Zirndorf. Soweit nichts Unerwartetes, doch dann kam die Sensationsmeldung: Die wieder nur zu siebt in Bad Kötzting angetretenen Forchheimer holten sensationell ein 4-4. Damit zog Bad Kötzting zwar ebenfalls auf 6 Mannschaftspunkte vor, besaß jedoch weniger Brettpunkte als die Bindlacher, die somit den nicht mehr für möglich gehaltenen 7. Platz behielten.
Der Abstieg konnte somit in allerletzter Sekunde doch noch abgewendet werden und die Bindlacher können weiterhin feiern, noch nie sportlich abgestiegen zu sein. Dennoch ist es fraglich, ob auch nächste Saison wieder Landesligaschach in Bindlach gespielt werden kann. Nachdem es ein paar Abgänge nächste Saison geben wird, ist derzeit noch in Diskussion, wie es in der nächsten Saison weitergeht.
Die Meisterschaft ging in diesem Jahr verdient an den SC Bavaria Regensburg, der durch einen Sieg in Würzburg seine Tabellenführung verteidigen konnte.
Sieg im Oberfrankenderby
Am vierten Spieltag der Landesliga Nord ging es für die Zweite Mannschaft des TSV Bindlach-Aktionär nach Marktleuthen. Erst am Freitag konnte die Mannschaft komplettiert werden, doch hatten die Bindlacher eine gute Truppe zusammenbekommen und fuhren durch das verschneite Fichtelgebirge zum Oberfrankenderby. Die Gastgeber waren in Bestaufstellung angetreten, so dass ein spannender Kampf zu erwarten war.
Lange entwickelte sich der Wettkampf ausgeglichen und es war schwer eine Tendenz herauszulesen. Die ersten Remisen durch Olga Birkholz (Brett 7), die Nürnbergers Verteidigung nicht hatte durchbrechen können sowie durch Jürgen Delitzsch (Brett 1), der gegen Lorenz in Zeitnot nichts riskieren wollte gingen voll in Ordnung.
Wladimir Rein (Brett 5) brachte schließlich die Bären in Führung, indem er seine schön vorgetragene Angriffspartie mit einem doppelten Springeropfer nebst Matt kürte. Vor diesem Hintergrund gab Valeri Dalinger (Brett 2) bei sich anbahnender Zeitnot seine Partie gegen Kopp Remis und auch Kapitän Jörg Heimerdinger (Brett 4) wickelte gegen Kirschneck in eine Zugwiederholung ab, da der gegnerische Königsangriff sonst zu bedrohlich ausschaute.
Im Anschluss überschlugen sich die Ereignisse. Benjamin Opitz (Brett 8) hatte sich nach einem Überseher in der Eröffnung und langer Verteidigungsarbeit mühsam in die Partie gegen Küspert zurückgekämpft, doch musste er nach einem weiteren Rückschlag sämtliche Ressourcen mobilisieren, um sich in ein Turmendspiel zu retten, welches schließlich Remis endete. Hatten sich die Gastgeber am achten Brett mehr ausgerechnet, so konnten sie sich an anderer Stelle nicht beschweren, denn Jarda Tiller (Brett 6) konnte nach stark vorgetragenem Mittelspiel im Schwerfigurenendspiel mit zwei Mehrbauern die zähe Verteidigung von Wilfert nicht durchbrechen und die Partie endete ebenfalls Remis zum 4-3 Zwischenstand für Bindlach.
Nun richteten sich alle Augen auf das Turmendspiel von Johannes Pfadenhauer (Brett 3) und Andreas Reißner. Johannes besaß einen weit vorgerückten Freibauern, doch wäre die Stellung bei präziser Verteidigung noch zu halten gewesen. Unter dem Druck der Uhr griff Reißner schließlich fehl, was den zweiten vollen Punkt für die Bindlacher und den 5-3 Endstand bedeutete.
Nach dieser geschlossenen Mannschaftsleistung rücken die Bären in der Tabelle mit 5-3 Punkten auf Rang 3 vor. Bereits am 5. Februar geht die Landesliga mit dem nächsten Auswärtsspiel für die Bindlacher in Kitzingen weiter.